Wenn sich die Forscher jedoch die Gehirne von Musikern ansehen, wird das Feuerwerk zu einem riesigen Spektakel. Musik hören aktiviert das Gehirn schon ziemlich gut, aber Musik machen ist wie ein Ganzkörper-Workout für das Gehirn.
Die Hirnforscher beobachteten, wie mehrere Gehirnareale gleichzeitig unterschiedliche Informationen in komplexen, zusammenhängenden und erstaunlich schnellen Sequenzen verarbeiteten.
Der offensichtlichste Unterschied zwischen Musik hören und Musik machen ist, dass Musik machen Feinmotorik erfordert, die von beiden Gehirnhälften kontrolliert wird.
Es kombiniert auch die sprachliche und mathematische Präzision (linke Gehirnhälfte) mit dem kreativen Inhalt (rechte Gehirnhälfte). Aufgrund dessen erhöht Musik machen die Aktivität im Corpus callosum, der Brücke zwischen den beiden Hirnhälften.
Informationen gelangen dadurch schneller und auf mehreren Wegen durchs Gehirn. Kann es sein, dass Musiker deshalb Probleme in akademischen wie sozialen Situationen wirksamer und kreativer lösen können?
Diese Fähigkeit beeinflusst auch, wie unser Gedächtnis funktioniert. Und tatsächlich weisen Musiker eine erhöhte Gedächtnisfunktion auf. Sie schaffen, speichern und rufen Erinnerungen schneller und effizienter ab.
Ein hochvernetztes Musiker-Gehirn kann Erinnerungen effizient ordnen
Studien zeigen, dass Musiker ihr hochvernetztes Gehirn anscheinend dazu nutzen, um jeder Erinnerung verschiedene Etiketten anzuheften, etwa ein Konzept-, ein Gefühls-, ein Klang- oder ein Bedeutungs-Etikett – wie bei einer guten Internetsuchmaschine.
Woher wissen wir, dass diese Vorteile nur für Musik gelten und nicht für Sport oder Malen? Oder kann es daran liegen, dass Menschen, die mit dem Musik machen beginnen, von vornherein intelligenter sind?
Hirnforscher haben diese Fragen erörtert und bisher festgestellt, dass die kreativen und ästhetischen Aspekte des Erlernen eines Musikinstruments sich von allen anderen Aktivitäten unterscheiden, auch anderen Kunstformen.
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